Kinder werden viel zu schnell groß. Kaum zu glauben, Erik ist 4 und Emelie hat in ein paar Tagen ihren 2. Geburtstag. Meine Kinder sind schon so groß und so selbstständig! Sie brauchen mich nicht mehr so sehr wie früher…
Ich vermisse manchmal diese kleine Tritte im Bauch, diese besondere Zweisamkeit, diese Veränderungen und Erwartungen während der Schwangerschaft! Ich vermisse es Babyherzschlag auf CTG zu hören und sogar die Geburt, weil trotz Schmerz und Müdigkeit, gescheht ein Wunder. Ich vermisse es mein Kind zum ersten Mal zu sehen… Diese kleine Händchen und Füßchen… Warum vergeht diese Zeit immer so schnell? Warum werden unsere Kinder so schnell groß?
Ich vermisse unruhige Nächte, als ich 5 bis 10 mal aufgestanden bin und dann irgendwann um 4 Uhr morgens einfach im Babybett eingeschlafen. Ich vermisse das Stillen, obwohl es nicht immer so einfach war. Erstes Lächeln, erstes Krabbeln, ersten Brei, erste Worte, erste Schritte. Ich vermisse es mit meinen Kindern in einem Bett zu schlafen. Warum schlafen sie jetzt nur so schön in ihren eigenen Betten? Ich freue mich immer so, wenn Erik mal früher aufwacht und zu uns ins Bett zum Kuscheln kommt.
Ich vermisse die Zeiten, als meine Kinder mich jede einzelne Sekunde ihrer Leben brauchten. Jetzt spielen sie immer öfter zu zweit, machen Quatsch und wollen nicht von mir „gestört“ werden. Manchmal haben sie einfach eine eigene Geschwister-Welt, wo kein Platz für Erwachsene ist… Ich glaube sogar, dass Emelie verändert sich viel schneller als Erik in ihrem Alter. Sie will alles selber machen. Sie holt selber ihre Schuhe, kämmt ihre Haare, zieht ihre Mütze an und sagt: „Mama, komm, spazieren!“. Und manchmal erwische ich Erik, als er Emelie aus ihrem Bettchen holt ohne mich zu wecken… Aber ich werde trotzdem immer für sie da sein.
Aber von der anderen Seite vermisse ich etwas Zeit für mich. Ich habe manchmal das Gefühl, dass jedes mal, als ich mir etwas Me-Time gönne, einen Kaffee trinke und was lese, wachsen die Wäscheberge und meine To-Do-Liste wird auf einmal endlos. Unmachbar, unmöglich und unerträglich. Eine solche Pause kann ich mir nicht leisten! Ich vermisse faule Sonntage, wisst ihr noch? Wenn mal ausschlafen kann, in Ruhe frühstücken und auf dem Sofa einen schönen Film schauen. Oder zwei. Aber diese bunte Chaos-Sonntage liebe ich viel mehr.
Und ich vermisse es zu reisen, ungebunden an einem Ort zu sein, sogar mit einer NUK-Flasche in der Hand… Ich vermisse es einfach morgens aufzuwachen, zum Flughafen zu fahren und in ein Flugzeug anzusteigen! Es gibt so viele Menschen, die ich vermisse… Die sind überall auf der Welt verteilt! Werde ich die eh wieder sehen? Jeder hat sein eigenes Leben und Skype-Anrufe werden immer seltener… Und es gibt noch so viele Orte, die ich meinen Kinder zeigen will… Irgendwann vielleicht.
Unsere Leben verändern sich! Jeden Tag, jeder Sekunde. Und nichts ist für die Ewigkeit… Wir können die Zeit nicht anhalten. Aber wir können jeden Moment genießen!
Hallo Lisa.
Was für ein wunderbar schöner und wahrer Text. Da kommen mir ja fast die Tränen.
HerzlichE Grüße Yvonne
Die „Geschwisterwelt“ gibts hier auch schon ganz schön häufig, aber ich freue mich auch wieder nicht mehr soooo gebraucht zu werden und mehr für mich tun zu können 🙂 gereist bin ich als Kind auch schon viel und habe da garnicht das große Bedürfniss. „Im Moment leben“ finde ich super 😉 Apropops „Kuschel-Bedürfnis“: In der Mutter-Kind-Kur habe ich eine tolle Idee bekommen eine regelmäßige „Sofa-Zeit“ zum Kuscheln (z.B. nach dem Essen) einzuführen. Vielleicht werde ich darüber nochmal was schreiben 😉 liebe Grüße, Ella