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Helmtherapie ja oder nein: unsere Erfahrungen mit dem Babyhelm

Wegen einer Blockade in der Halswirbelsäule hatte Eden eine starke Schädelasymmetrie und musste 6 Monate lang einen Babyhelm tragen. Da ich ganz viele Nachrichten zu diesem Thema bekomme, möchte ich meine Erfahrungen mit der Helmtherapie mit euch teilen.

Helmtherapie ja oder nein: unsere Erfahrungen mit dem Babyhelm

Helmtherapie ja oder nein: warum wir uns dafür entschieden haben

Schon vor der U3 war uns klar, dass Eden einen Schiefkopf hat. Eine Seite hat er bevorzugt, egal wie er lag, auf welcher Seite die Lichtquelle war usw. In der Bauchlage lag er damals noch nicht so gerne. Bei der U3 hat unser Kinderarzt uns Physiotherapie verschrieben. Wir haben Übungen gemacht, Lagerungspositionen gewechselt, ein Babykissen gekauft.

Helmtherapie ja oder nein: unsere Erfahrungen mit dem Babyhelm

Ich dachte, dass ich wusste was zu tun war. Schließlich hatte Erik auch einen Schiefhals, als er ein Baby war. Damals hatten uns Physiotherapie und ein Babykissen geholfen und schon mit einem Jahr war sein Kopf perfekt rund.

Doch ein paar Monate sind vergangen und ich konnte keine Besserung sehen, Edens Kopfasymmetrie wurde schlimmer. Er konnte den Kopf nur in eine Richtung drehen, dadurch war eine Kopfseite komplett flach. Wir versuchten es mit der Atlastherapie. Beim ersten Mal wurde die Kopfbeweglickeit sofort etwas besser. Beim zweiten Mal hat die Atlastherapie nichts gebracht. Edens Kopfasymmetrie lag schon bei 2,6 cm. Wir bekamen eine Überweisung für die Helmsprechstunde und für einen Termin beim Orthopäden, der uns dann noch Osteopathie verschrieben hat.

In einem Monat hatten wir endlich unseren Termin bei Cranioform (wir waren im Universitätsklinikum Heidelberg). Es wurde ein 3D Scan gemacht und Edens Kopf wurde hochpräzise gemessen. Seine Kopfasymmetrie lag damals schon bei 2,9 cm. Generell wird Helmtherapie für Babys mit einem Plattkopf (Brachycephalus) oder mit einem Schiefkopf (Plagiocephalus) verschrieben. Bei unserer starken Asymmetrie und weil Eden bei dem Termin schon fast 6 Monate alt war, wurde uns empfohlen sofort mit der Helmtherapie anzufangen.

Ein Babyhelm wurde für uns bestellt. Da jeder Babyhelm passgenau für jedes Baby hergestellt wird, mussten wir 2,5 Wochen auf die Anfertigung warten. Wir haben also mit 6,5 Monaten mit der Helmtherapie begonnen.

Helmtherapie ja oder nein: unsere Erfahrungen mit dem Babyhelm
In der Kopfklinik – die erste Stunde mit dem Babyhelm

Unsere Erfahrungen mit der Helmtherapie: die ersten Tage

In der Kopfklinik wurde der Helm anprobiert. Wir sollten den Helm Eden anziehen und eine Stunde spazieren gehen. Eden schwitzte, aber der Helm hat ihn wenig gestört. Ein Arzt hat den Helm noch angepasst und an ein paar Stellen abgeschliffen.

Als wir zu Hause waren, schwitzte Eden weiter und wollte nicht länger als 30 Minuten schlafen. Die ersten Nächte waren ein Albtraum. Ich weinte. Der Helm kam mir schrecklich unbequem vor, ich konnte nicht über Edens Kopf streichen. Doch ich wusste, dass wir das durchstehen mussten. Also trugen wir den Helm konsequent weiter, 23 Stunden am Tag. Die Pause machten wir meistens Mittags, damit Eden den Helm nicht mit seinem Brei vollkleckert. Danach habe ich den Helm immer gereinigt und Edens Kopf gewaschen.

Schon nach kurzer Zeit hat Eden sich an den Helm gewöhnt, auch die Nächte wurden besser. Parallel waren wir in der Behandlung bei einer Ostheopatin und Eden konnte seinen Kopf einfacher bewegen. Jeden Monat mussten wir zur Kopfklinik zur Kontrolle fahren und schon nach ein paar Monaten lag seine Kopfassymetrie nur noch bei 1,5 cm.

Helmtherapie ja oder nein: unsere Erfahrungen mit dem Babyhelm

Und doch fand ich die Helmtherapie in diesem heißen Sommer nicht so einfach. Edens Kopf schwitze, nicht so viel wie in den ersten Tagen, aber trotzdem. Der Helm hat angefangen schlecht zu riechen, egal wie ich den reinigte (die Innenseite vom Helm besteht aus einem weichen porösen Material, ähnlich wie Styropor).

Ende August waren wir im Urlaub in Österreich, dort war es kühler und endlich habe ich den Helm akzeptiert. Eden hat es ja schon lange getan.

Helmtherapie ja oder nein: unsere Erfahrungen mit dem Babyhelm

Im Herbst war alles deutlich besser. Wir waren wieder viel spazieren, der Helm schützte Eden bei seinen Krabbel- und Aufstehversuchen. Wenn wir die Mittagspause gemacht haben, hat er seinen Helm sogar richtig vermisst. An den Geruch haben wir uns alle gewöhnt. Leider haben wir im Herbst schon weniger Erfolg gehabt. Von September bis November (von 9 bis 11 Monaten) hatte sich der Wert „nur“ um 0,5 cm verbessert und blieb bei 1 cm Asymmetrie auch im Dezember.

Helmtherapie ja oder nein: unsere Erfahrungen mit dem Babyhelm

Helmtherapie: Fazit

Die Ärzte wollten mit 13 Monaten die Helmtherapie beenden. Eden hat ein paar Wochen früher aufgehört den Helm zu tragen, da er eine Lungenentzündung mit einem hohen Fieber hatte. Bei dem letzten 3D-Scan im Januar blieb seine Kopfassymetrie bei 1 cm, obwohl ich trotzdem deutliche Besserungen sehen konnte (vor allem das Gesicht und die Ohren wurden weiterhin symmetrischer).

Helmtherapie ja oder nein: unsere Erfahrungen mit dem Babyhelm

Auch wenn wir keinen 100%-en Erfolg mit der Helmtherapie hatten und die Kosten von unserer Krankenkasse nicht übernommen wurden, würde ich mich trotzdem wieder dafür entscheiden. Kann mir nicht vorstellen, wie es ohne der Helmtherapie gewesen wäre und welche Spätfolgen Eden haben könnte. Ich würde aber mit der Helmtherapie wahrscheinlich früher anfangen (schon mit 5 Monaten und nicht mit 6,5). Ich würde auch viel früher mit der Osteopathie beginnen, so hätten wir den Helm wahrscheinlich sogar vermieden.

Helmtherapie ja oder nein: unsere Erfahrungen mit dem Babyhelm

Da die Frage in der letzten Zeit oft kam, ob ich die Helmtherapie auch bei einem leichten Plattkopf/Schiefkopf empfehlen würde, schreibe ich kurz meine Meinung dazu. Wir sind ja alle nicht perfekt und nicht komplett symmetrisch. Wenn Physiotherapie, Osteopathie, Atlastherapie und Babykissen euren Babys helfen und die Kopfform bereits deutlich besser geworden ist, würde ich mich wahrscheinlich gegen der Helmtherapie entscheiden. Auf jeden Fall ist es wichtig euch bei mehreren Spezialisten gut beraten zu lassen und über Vorteile und Nachteile einer Helmtherapie bewusst werden.

Ich hoffe, dass dieser Beitrag nützlich für euch war und ich eure Fragen zur Helmtherapie beantworten konnte. Falls ihr aber noch welche habt, schreibt gerne in den Kommentaren.

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9 Kommentare

  1. Dominique
    29. Dezember 2022 / 23:43

    Hallo

    Ich hätte eine Frage bezüglich dem schlafen. Unser kleiner 5.5 Monate hat seit einer Woche einen Helm. Er ist seit der Geburt ein Baby das sehr schnell schwitzt. Nun weiss ich nicht genau wie ich ihn in der Nacht kleiden soll da es irgendwie immer zu heiss ist..
    Wie war es bei euch?

    Liebe Grüsse

  2. Christine
    28. November 2022 / 21:54

    Hallo zusammen!
    Ich hab mich auch mit dem Thema auseinander setzten müssen – wir haben Zwillinge, inzwischen 5 Monate und eben auch dieses Problem. Physiotherapie wirkt etwas, es ist aber nicht wirklich rund geworden. Nun hatten wir endlich einen Termin zur Sprechstunde…
    Diesen Termin habe ich kurzerhand abgesagt. Grund war hier, dass das Thema mit Trauma für die Kinder wohl doch umstritten ist und wir nach langer Recherche auch endlich auf eine für uns wirklich gute Therapie gekommen sind.
    Wir nutzen seit geraumer Zeit die Lagerungskissen von VARILAG. Die haben ein Lagerungskissen entwickelt, welches das Kind im Schlaf auch sicher fixiert. Alles wird gut erklärt auf der Website und ist (auch gerade dann, wenn der Helm eine zu teuere Anschaffung ist – nicht alle Kassen zahlen…) Das Lagerungskissen kann aber auch von der Kasse übernommen werden.
    Für alle die Interesse haben: http://www.varilag.de
    LG aus Stuttgart

  3. Mila
    10. Oktober 2022 / 10:47

    Hallo. Meine kleine ist nun 7 Monate. Die KÄ hat uns bereits seit der U3 eine Empfehlung für eine Helmtherapie ausgesprochen. Da ich mich damit aber nicht anfreunden konnte ,wollte ich warten. Wir haben Physio nach Bobath gemacht was aber leider nichts gebracht hat.
    Ich war mit ihr zum Schädelvermessen gewesen. Sie hatte eine Asymmetrie von 15mm.
    Ab da waren wir 1x die Woche bei einer Osteopathin. Nach 4 Wochen waren wir bei 12.6mm.
    Nun hat die KÄ bei der U5 wieder auf die Helmtherapie gedrängt. Ich bin hin und hergerissen. Ich habe mit die Helme angeschaut und fand das sie sehr unbequem aussehen. Unsere Krankenkasse hab ich angefragt und die meinten das sie die Kosten wohl übernehmen. Würdest du auch bei 12.6mm deinem Baby einen Helm in Betracht ziehen?

    Danke fürs Lesen:)

  4. Sophia
    22. Februar 2022 / 17:34

    Hallo, wir mussten es auch machen mit unserer Tochter. Die TK übernimmt die Kosten!!

    • Lisa
      22. März 2022 / 7:24

      Bei uns wurden auch die Kosten von der AOK übernommen nachdem alles nichts gebracht hatte.
      Leider passt der Helm bei uns einfach nicht entweder wird zu viel mit der Hand rausgeschliffen oder zuwenig. Wir fahren mehr zu Orthopädietechnik als wir nutzen haben :/

    • Maxi
      10. September 2022 / 11:51

      Hallo Sophia
      könnten wir vielleicht persönlich in Kontakt treten? Die Beihilfe lehnt die Therapie ab mit der Begründung, dass die gesetzlichen Krankenkassen es nicht zahlen… du würdest mir sehr helfen!!

  5. Fulya Şahin
    22. Januar 2021 / 14:51

    Hallo…
    Meine Tochter ist heute genau 7 Monate alt,die Kinderärztin meinte bei 4 Monaten schon dass der Kopf platt und schief ist und ich das nächste mal zum Orthopäden soll wenn es nicht besser wird ..gestern waren wir zur u5 da hat sie mir dann eine Überweisung gegeben da alles nichts bringt.Verdacht auf Kiss…heute waren wir beim Orthopäden da jemand kurzzeitig abgesagt hat hatten wir Glück!

    Nun wurde ein druckimpuls ausgeübt und eingerenkt alles nach einer röntgenaufnahme.

    Die Ärztin meinte das müsste eigentlich von der kk übernommen werden(aok) weil es wirklich nicht gut aussieht undzwar nicht nur ästhetisch sondern auch gesundheitlich für die zukunft:(
    Wir haben erst für März einen Termin im kh bekommen dann wird sie schon 9 Monate alt sein …..

    Ich habe Sorge dass es am Ende nicht viel bringen wird du hast ja geschrieben mit 6einhalb Monaten war es auch etwas spät ….darf ich fragen warum das denn nicht bin der kk übernommen wurde???😳😳😳

    Also bis zum 12. oder 14. Monat wird sie es wohl tragen müssen aber erstmal wird dann alles im märz berechnet .nur blöd dass man danach auch nochmal warten muss bis es losgeht wegen der verlorenen Zeit 🙁

    • Ani
      5. März 2022 / 21:49

      Hallo Fulya,

      Mein Sohn ist auch 9 Monate alt und seine Assymetrie hat sich durch Physiotherapie nur wenig verbessert. In 2 Tage habe ich einen Termin für eine Helmsprechstunde in Tübingen. Wollte fragen wie ist es die Helmtherapie bei euch gegangen, den wir wurden leider auch sehr spät anfangen. Hat es noch etwas gebracht?

      Ich bedanke mich für einen Antwort auf den privat Email zaita82@yahoo.com.

  6. Jennifer L.
    29. Oktober 2019 / 9:03

    Hallo,
    wir sind aus der Pfalz, also Heidelberg ist nicht so weit von uns weg.
    Mein Kleiner wird jetzt 3 Monate. Osteopathie machen wir schon. Hab das Gefühl dass sich bisher nix getan hat. Schätze einen Schiefkopf mit 1,5 cm. Möchte jetzt eine Atlastherapie machen. Hab eine Adresse in Trier.
    Wo wart ihr? Und was hat euch die Helmtherapie gekostet, wenn ich fragen darf?
    Ich hab Angst Zuspät was zu erreichen….

    Lg aus der Pfalz

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